Niederlande exportieren wieder deutlich mehr Wirtschaftsdünger nach Deutschland
Die Niederlande haben ihre Exporte von Wirtschaftsdünger in den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 deutlich gesteigert, vor allem nach Deutschland. Hauptgrund für den kräftigen Anstieg sind erneut gesenkte Ausbringungsobergrenzen, berichtet Agra Europe.
Die Niederlande haben in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erheblich mehr Wirtschaftsdünger aus der Nutztierhaltung ins Ausland und vor allem nach Deutschland geliefert. Nach Zahlen der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) belief sich die betreffende Exportmenge auf insgesamt 2,74 Mio. Tonnen; das waren 26,5% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Exportmengen übertreffen Vorjahre deutlich
Außerdem wurden damit jetzt schon die jeweiligen Gesamtvolumina der Jahre 2021 bis 2024 übertroffen. Für das vergangene Jahr verzeichnete die RVO eine Ausfuhrmenge von insgesamt 2,71 Mio. Tonnen, was im Vorjahresvergleich einem Plus von lediglich 3,4% entsprach, nach jährlichen Einschränkungen um 0,3% bis 11% in den vier Jahren zuvor. Der exportierte Wirtschaftsdünger enthielt im jüngsten Berichtszeitraum fast 28.670 Tonnen Phosphat und rund 31.370 Tonnen Stickstoff, was im Vergleich zum Zeitraum Januar bis September 2024 Zuwächsen um 20,5% beziehungsweise 27,8% entspricht.
Deutschland mit Abstand wichtigster Abnehmer
Vor allem die Gülleexporte nach Deutschland legten zuletzt zu. Die Bundesrepublik ist seit Jahren der wichtigste Abnehmer - vor Frankreich und Belgien. Laut RVO kamen hierhin in den ersten drei Quartalen 2025 insgesamt gut 1,44 Mio. Tonnen Wirtschaftsdünger aus dem Nachbarland, nach lediglich 1,03 Mio. Tonnen im Vorjahreszeitraum. Die damit bezogenen Mengen an Phosphat und Stickstoff stiegen ebenfalls kräftig, nämlich um 44,5% auf rund 10.032 Tonnen beziehungsweise um 50% auf etwa 14.371 Tonnen.
Strengere Vorgaben treiben Exporte
Eine Ursache für den kräftigen Anstieg der Gülleexporte dürften die 2025 erneut gesenkten Obergrenzen für die Ausbringung von Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft im Rahmen der 2026 auslaufenden Derogation sein. Zudem geht die niederländische Landwirtschaftsministerin Femke Wiersma jetzt schon davon aus, dass die nationale Obergrenze für die Gülleproduktion 2025 überschritten werden dürfte.