Rückgang der Schweinehaltung in Niedersachsen – Neuer Tiefstand erreicht
Wie das Landesamt für Statistik (LSN) mitteilt werden in Niedersachsen nur noch 6,86 Mio. Schweine gehalten. Damit liegt die Anzahl der gehaltenen Schweine erstmals seit 1996 unter der Grenze von 7 Mio. Tieren. Auch die Anzahl der Betrieb ging deutlich zurück.
ISN: Die Ausstiegswelle in der Schweinehaltung rollt auch in Niedersachsen immer weiter. Der Bestandsrückgang und die hohen Zahlen an Betriebsaufgaben sind erschreckend und machen deutlich, wie stark die Schweinehaltung unter Druck steht. Es ist dringend an der Zeit für verlässliche politische Rahmenbedingungen zu sorgen.
Die Schweinebestände in Niedersachsen sind im Zeitraum zwischen Mai 2024 und Mai 2025 um 3,7% gesunken. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, wurden zum Stichtag 03.05.2025 in Niedersachsen rund 6,86 Mio. Schweine gehalten. Damit liegt die Anzahl der gehaltenen Schweine erstmals seit 1996 unter der Grenze von 7 Mio. Tieren.
Starkes Minus bei Mast- und Jungschweinen
Überdurchschnittlich nahm die Zahl der Mastschweine gegenüber dem Mai 2024 ab (-5,0%). Insbesondere sank auch die Zahl der Jungschweine deutlich. Sie verringerte sich auf 1,2 Mio. Tiere (-8,0%). Die Anzahl der Ferkel erhöhte sich hingegen leicht um 1,9% (1,8 Mio. Tiere). Deutschlandweit sank der Schweinebestand insgesamt um 1,2% auf 20,9 Mio. Schweine.
Anzahl der schweinehaltenden Betriebe in Niedersachen sinkt um mehr als 7 %
Die Anzahl der niedersächsischen Betriebe mit Schweinehaltung verringerte sich zwischen Mai 2024 und Mai 2025 von 4.000 auf 3.700 Betriebe (-7,2%). Bundesweit gaben in diesem Zeitraum 3,3% der Betriebe die Schweinehaltung auf. Ein Drittel (32,8%) aller in Deutschland gehaltenen Schweine lebten in Niedersachsen. Damit blieb Niedersachsen das Bundesland, in dem die meisten Schweine gehalten wurden, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (5,8 Mio.) und Bayern (2,4 Mio.). Der größte Anteil der niedersächsischen Schweine (73,7%) wurde in der Region Weser-Ems gehalten. In der Region Braunschweig befanden sich zum 3. Mai 2025 hingegen nur 1,7% der in Niedersachsen gehalten Schweine.
Die ISN meint:
Die endgültigen Zahlen der Viehzählung aus Niedersachsen sind ein deutliches Warnsignal. Die Ausstiegswelle in der Schweinehaltung rollt auch in Niedersachsen immer weiter. Der Bestandsrückgang und die hohen Zahlen an Betriebsaufgaben sind erschreckend und machen deutlich, wie stark die Schweinehaltung unter Druck steht. Um die Ausstiegswelle zu bremsen, braucht es dringend Planungssicherheit und eine echte Perspektive für die Betriebe. Ohne verlässliche politische Rahmenbedingungen droht ein noch stärkerer Strukturbruch in der Tierhaltung.