Viehzählungsergebnisse: Immer weniger Schweinehalter in Deutschland
Weniger Schweinehalter - stabile Bestände: Dieser Trend setzte sich auch in diesem Jahr weiter fort ©ISN nach Destatis
Die ersten Viehzählungsergebnisse aus den einzelnen Bundesländern haben es in den letzten Tagen bereits angedeutet, heute bestätigen es auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Während der Schweinebestand insgesamt leicht zunimmt, geht die Zahl der schweinehaltenden Betriebe weiter zurück.
ISN: Während der massive Rückgang der Schweinebestände der letzten Jahre ausgebremst wurde, steigen weiterhin viele Schweinehalter aus. Bevorstehende Umsetzungsfristen für neue Vorgaben, fehlende Planungssicherheit und mangelnde Zukunftsperspektiven dürften dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Wie aus der heutigen Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, gab es nach vorläufigen Ergebnissen zum Stichtag 03. November 2025 in Deutschland 15.220 schweinehaltende Betriebe. Damit nahm die Zahl der Betriebe im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 % (- 430 Betriebe) ab.
Die deutlich rückläufige Tendenz setzt sich damit weiter fort: Im Zehnjahresvergleich ging die Zahl der Betriebe inzwischen um 40,8 % bzw. ca. 10.500 Betriebe seit 2015 zurück. Insbesondere in der Ferkelerzeugung bleibt die Zahl der Betriebsaufgaben hoch. Gegenüber 2015 hat die Hälfte der Sauenhalter (49,9%) aufgegeben.
In der Sauenhaltung haben in den letzten 10 Jahre die Hälfte der Erzeuger aufgegeben ©ISN nach Destatis
Schweinebestand insgesamt leicht steigend
Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine lag zum Stichtag 3. November 2025 bei 21,5 Mio. Tieren. Damit nahm der Bestand gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt leicht um 0,9 % bzw. 196.300 Tiere zu. Verglichen mit 2015 ist jedoch ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen: In den vergangenen zehn Jahren ist der Schweinebestand um 22,3 % oder 6,2 Mio. gesunken. Da die Zahl der Betriebe in diesem Zeitraum deutlich stärker zurückgegangen ist, hält die Entwicklung hin zu größeren Betrieben weiter an: Während im Jahr 2015 ein Betrieb durchschnittlich knapp 1.100 Schweine hielt, waren es zehn Jahre später mehr als 1.400 Tiere pro Betrieb.
Die Zahl der gehaltenen Sauen in Deutschland hat sich in den letzten 10 Jahren deutlich reduziert - zuletzt wurde allerdings wieder ein leichtes Plus verzeichnet ©ISN nach Destatis
Plus bei den Sauen
Für die einzelnen Tierkategorien ergibt sich folgendes Bild: Zum Stichtag 3. November 2025 wurden in Deutschland mit 9,2 Mio. Mastschweinen 6,4 % oder 626.200 Tiere weniger gehalten als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Ferkel und der Jungschweine stieg hingegen im gleichen Zeitraum um 8,1 % oder 809.800 Tiere und lag bei 10,9 Millionen. Die Zahl der Zuchtsauen stieg um 1,4 % (+19.300 Tiere) gegenüber November 2024 und lag bei 1,4 Millionen gehaltenen Tieren.
Die ISN meint:
Die vorläufigen Ergebnisse der November-Viehzählung bestätigen, was sich in den ersten Ergebnissen aus den Bundesländern bereits angedeutet hat: Die Zahl der Betriebe geht weiter zurück, während der Schweinebestand insgesamt leicht zunimmt. Bemerkenswert ist hierbei der Anstieg der Sauenzahlen vor dem Hintergrund der Herausforderungen in der Ferkelerzeugung. Doch während der massive Rückgang bei den Schweinebeständen ausgebremst wurde, steigen weiterhin viele Schweinehalter aus der Erzeugung aus. Dabei dürften besonders die Themen Planungssicherheit und Zukunftsperspektiven eine entscheidende Rolle gespielt haben.
