Weniger Betriebe, mehr Schweine - Erste Viehzählungsergebnisse zeigen regionale Unterschiede
Nach und nach veröffentlichen in diesen Tagen die Bundesländer die Ergebnisse der Viehzählung vom 03.11.2025. Aus Niedersachsen war bereits ein leichtes Plus beim Schweinebestand (+ 1,3 %) sowie ein deutlicher Zuwachs bei den Sauenzahlen (+ 6,1 %) gemeldet worden. Nun liegen auch die Daten aus Nordrhein‑Westfalen, Baden‑Württemberg und Brandenburg vor. Während die Zahl der Betriebe in allen Bundesländern weiter rückläufig ist, zeigen sich bei den Tierzahlen Unterschiede.
Nordrhein‑Westfalen: Leichter Zuwachs beim Schweinebestand
In Nordrhein‑Westfalen hielten am Stichtag 5.050 Betriebe Schweine, was einem Rückgang von 2,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insgesamt wurden rund 5,90 Millionen Schweine registriert, ein leichtes Plus von 0,5 %. Besonders stark wuchsen die Bestände bei Jungschweinen (+ 24,7 %) und Ferkeln (+ 4,2 %), während die Zahl der Mastschweine über 50 kg um 10,4 % sank. Die Zahl der Sauen stieg leicht auf 336.300 Tiere (+ 2,6 %).
Baden‑Württemberg: Rückgang bei Betrieben und Zuchtsauen
In Baden‑Württemberg lag der Schweinebestand am Stichtag bei rund 1,25 Millionen Tieren. Das ist ein leichter Rückgang von 1,0 % gegenüber 2024. Hauptgrund für die Abnahme ist der deutlich reduzierte Mastschweinebestand auf 495.500 Tiere (−5,3 %), der durch steigende Zahlen bei Ferkeln und Jungschweinen nicht kompensiert werden konnte. Die Zahl der Zuchtsauen sank leicht auf 99.700 Tiere (−1,7 %), und die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe verringerte sich auf 1.470 Betriebe (−1,6 %).
Brandenburg: Schweinebestand wächst, Sauen leicht rückläufig
In Brandenburg wurden am 3. November 585.000 Schweine gezählt, ein Plus von 5,9 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Sauen sank leicht auf 61.000 Tiere (−1,8 %). Angaben zu den Betriebszahlen liegen für Schweine und Sauen noch nicht vor.
Anstieg der Sauenzahlen ist überraschend
In den vier Bundesländern, die bisher Ergebnisse veröffentlicht haben, befinden sich mehr als zwei Drittel der gesamten deutschen Schweinebestände und über 60 % der Sauen. Daraus lässt sich bereits ein vorläufiges Bild für das gesamte Bundesgebiet ableiten, auch wenn die vollständigen Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes noch nicht verfügbar sind: Die Zahl der Betriebe geht weiter zurück, während der Schweinebestand insgesamt leicht zunimmt. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Sauenzahlen, der deutschlandweit ein Plus von etwa 2–3 % ergeben könnte. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen in der Ferkelerzeugung ist dies überraschend.


