Wo steht Hessen bei der ASP-Bekämpfung?
Wie ist die aktuelle Situation zur ASP-Bekämpfung in Hessen? In Südhessen trafen sich Experten, Behörden, Landwirte, Jäger und Bürger zum offenen Austausch über die ASP-Lage in Hessen. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Hessischen Landwirtschaftsministeriums mit den Landkreisen Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau und Bergstraße wurden aktuelle Entwicklungen vorgestellt, Fortschritte diskutiert und Perspektiven für eine ASP-freie Zukunft aufgezeigt.
Wo steht Hessen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP)? Welche Regelungen gelten für die Bevölkerung, Jagd und Landwirtschaft? Und wann kann mit einem Ende der Seuche gerechnet werden? Antworten auf diese und weitere Fragen gab es bei drei Dialogveranstaltungen in den von der ASP betroffenen Landkreisen in Südhessen.
Status Quo: Wo steht Hessen im Kampf gegen die ASP?
In Ober‑Ramstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg), in Groß‑Gerau und in Bürstadt (Landkreis Bergstraße) hatte das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt (HMLU) gemeinsam mit den gastgebenden Landkreisen zum Austausch eingeladen. Ziel der Dialogreihe ist und war es, die Menschen in den betroffenen Regionen über den aktuellen Stand der Tierseuchenbekämpfung zu informieren, Verständnis und Sensibilität für die erforderlichen Maßnahmen zu stärken sowie Probleme vor Ort unmittelbar zu erörtern und gemeinsam an pragmatischen Lösungen zu arbeiten.
Erfolgreiche Eindämmung des Seuchengeschehens
Auch wenn positive ASP-Fälle in der Region immer seltener werden: Hessen befindet sich weiter mitten in der Seuchenbekämpfung, die Durchsetzung der ASP-Maßnahmen muss weiter konsequent verfolgt werden. Staatssekretär Michael Ruhl, Leiter des Führungsstabs, erläuterte bei den Terminen die Strategie des Landes. Im Fokus standen Einblicke in das aktuelle Lagebild, die erfolgreiche Eindämmung des Seuchengeschehens in den Landkreisen durch den Bau wildschweinsicherer Zäune und die Einrichtung der Weißen Zonen
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Ziel: Wildschweinfreiheit erreichen
Eine Weiße Zone ist ein Gebiet, das vollständig wildschweinfrei ist und so der Unterbrechung von Infektionsketten dient. Sie ist innen durch einen festen Zaun umgrenzt und gilt als wichtiges Instrument zur langfristigen Tilgung der ASP.
Für die Rückkehr zur Seuchenfreiheit ist die Maßgabe weiterhin, Wildschweinfreiheit im Seuchengebiet zu erreichen. Begleitet wird dies durch eine genaue Dokumentation und ein engmaschiges Monitoring.
Austausch und Dialog mit rund 400 Teilnehmern
Ausdrücklich zum Austausch eingeladen waren neben Landwirtinnen und Landwirten, Jägerinnen und Jägern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger, die durch Zaunbau und Kadaversuche unmittelbar von den ASP-Maßnahmen betroffen sind.
Seuchenbekämpfung noch langer Weg
Die Dialogveranstaltungen boten die Möglichkeit zum direkten Austausch zwischen Verwaltung, Landwirtschaft, Jägerschaft und der Zivilgesellschaft vor Ort. Dabei wurde deutlich: Der Weg der Seuchenbekämpfung ist keine kurzfristige Aktion, sondern ein langfristiger Prozess, in den alle Akteure eingebunden werden müssen. Dabei setzt das Land Hessen auf pragmatische Lösungen, entschlossene Jagd- und Monitoringmaßnahmen sowie auf die aktive Mitwirkung aus Landwirtschaft und Jägerschaft. Staatssekretär Michael Ruhl dankte abschließend der Jägerschaft ausdrücklich für ihren dauerhaften Einsatz.
Über 2.000 ASP-Fälle seit Ausbruch im Juni 2024
Seit dem ersten bestätigten ASP-Fall am 15. Juni 2024 wurden hessenweit mehr als 6.400 Wildschweine bzw. Wildschweinkadaver beprobt. Davon wurden 2.288 positiv getestet. Für die Kadaversuche wurden in Hessen bislang rund 860.000 Hektar Fläche mithilfe von Drohnen und Suchhunden abgesucht. Nach der Errichtung der Zäune um das Kerngebiet in Südhessen schreiten die Baumaßnahmen der Parallelzäunung zur Einrichtung der Weißen Zonen weiter voran.

